Sonntag, 30. Juni 2013

Eine wie Alaska: John Green - Rezension

Inhalt (Klappentext):

Miles ist 16: Viel ist nicht los bei ihm. Keine Mädchen, keine Kumpels, keine nennenswerten Hochs und Tiefs. Ein stinknormales Leben. Doch dann begegnet er Alaska - und verliebt sich auf den ersten Blick. Alaska ist ein Rätsel, eine Göttin, ein Wunder. Miles ist fasziniert und überfordert zugleich. Wie kann er einem solchen Wesen begegnen, ohne sich heillos zu verlieren? 
Mit Anmut und Humor, voller Selbstironie und sehr charmant erzählt John Green die Geschichte von Miles, in dessen Leben die Liebe wie eine Bombe einschlägt.


                                                                deutsche Version:
                                                 

                                                                 Originalband:
                                     


"Man verliebt sich auf Anhieb in diese Geschichte - hochphilosophisch, knisternd, romantisch, unglaublich witzig und so tieftraurig. Ein Traum!"

Cover:

Ich finde, dass Cover des Originals wesentlich besser, denn Gänseblümchen spielen in der Handlung eine große Rolle und passen deshalb gut auf das Cover. Das deutsche Cover hingegen, ist mir zu schlicht und hat mir zu wenig mi der Geschichte zutun. Man kann darauf einen Körper eines Mädchens erkennen, daraus lässt sich schließen, dass dieses Mädchen Alaska sein soll, trotzdem ist das Cover eher unscheinbar und ich persönlich würde es nicht sofort in die Hand nehmen, mir würde es nicht ins Auge fallen.

Autor/Autorin:

John Green, 1977 in Indianapolis (USA) geboren, ist ein amerikanischer Schriftsteller und Videoblogger. Für seinen Erstling Eine wie Alaska erhielt er großes Lob und gewann den "Printz Award" für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Jugendliteratur. 
Zurzeit lebt er mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in Indianapolis.

Meine Meinung:

Das war bis jetzt das erste Buch, was ich von John Green gelesen habe und ich kann jetzt schon sagen, dass er ein wundervoller Schriftsteller sein muss! Dieser Roman hat mich zu mehr als 100% dazu animiert, weitere seiner Bücher zu lesen!
Eine wie Alaska ist aus Miles' Sicht geschrieben und in keine richtigen Kapitel eingeteilt. Es beginnt mit dem ersten Teil von zweien, der sich "Vorher" nennt, und fängt mit dem Abschnitt "Einhundertsechsunddreißig Tage vorher" an. Das Buch endet mit dem Abschnitt "Einhundertsechsunddreißig Tage danach" und umfasst somit knapp ein ganzes Jahr aus Miles' Leben. 
Dieser Roman ist kein normaler Jugendroman. Er enthält eine Tiefgründigkeit, bei der man den Atem anhalten könnte. Es geht darum, wie Miles Alaska kennenlernt, lieben lernt. Sie wirkt auf ihn, wie ein Wesen aus einer anderen Welt, so zauberhaft und unnahbar, vor allem aber mysteriös. Denn niemand, nicht einmal Chip oder Takumi, Alaskas beste Freunde in Culver Creek, die sich später auch mit Miles anfreuden, wissen, wie es wirklich in Alaska aussieht oder wer sie ist. Sie hat oft das letzte Wort und diese Wörter wirken auf uns Leser so eindrucksvoll und bedeutungsschwer, dass man sich fast von dieser Schwere erdrücken lässt. Nach und nach wird dem Leser immer etwas mehr von Alaska offenbart, doch auch das Ende des Roman gibt uns keinen vollen Aufschluss darüber, wer Alaska Young war. Es bleiben offene Fragen, Fragen die nie beantwortet werden, über die man aber noch Tage nach Abschluss des Buches nachdenken muss. Drei besonders auffallende und für mich beeindruckende Szenen möchte ich gerne zitieren:

"Immer wenn es mal lustig war, schien im nächsten Moment eine Traurigkeit aufzukommen, denn immer dann fühlte es sich so an wie früher, als sie bei uns war, und wir mussten aufs Neue feststellen, wie absolut und vollkommen fort sie war."
- Seite 253 ("Fünfundvierzig Tage danach")

"Eines Tages wird sich niemand daran erinnern, dass es sie gab, schreib ich in meinem Block, und dann: oder dass es mich gab. Denn auch Erinnerungen waren vergänglich. Und dann bist du ganz allein, nicht einmal der Geist ist noch bei dir, nur noch dessen Schatten. Am Anfang hatte sie mich verfolgt, hatte meine Träume heimgesucht, doch schon jetzt, nur ein paar Wochen später, entglitt sie mir, verging in meiner Erinnerung und in der Erinnerung der anderen, starb noch einmal."
- Seite 262 ("Einundfünfzig Tage danach")

"Ich würde sie nie gut genug kennen, um zu wissen, was sie in den letzten Minuten dachte, würde nie wissen, ob sie uns mit Absicht verlassen hatte. Doch diese Unwissenheit hielt mich nicht davon ab, sie zu lieben. Und ich würde Alaska Young für immer lieben, meine räudige Nachbarin, mit meinem ganzen räudigen Herzen."
- Seite 292 ("Einhundertsechsunddreißig Tage danach")

Am besten hat mir allerdings John Greens Schreibstil gefallen. Er schreibt mit einer Leichtigkeit und Lebendigkeit, die einen erschaudern lassen. Sein Witz und seine Ironie sind mit das, was die Geschichte bzw. das gesamte Buch zu einem außergewöhnlichen Werk machen. Auch seine eigene Begeisterung für "letzte Worte von Sterbenden" mit in die Handlung einfließen zu lassen, wirkt sich positiv auf das Verständnis und das Gefühl beim Lesen aus. Mit so etwas habe ich mich noch nie befasst, und John Green hat es geschafft, dieses vielleicht langweilig klingende Hobby, einzigartig und interessant wirken zu lassen!
Ein wirklich gelungenes Buch, das bewegt, deshalb 10/10 Punkten!

Eine wie Alaska
John Green
295 Seiten
dtv
ISBN: 978-3-423-62403-9
8,95€
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