Sonntag, 30. Juni 2013

Eine wie Alaska: John Green - Rezension

Inhalt (Klappentext):

Miles ist 16: Viel ist nicht los bei ihm. Keine Mädchen, keine Kumpels, keine nennenswerten Hochs und Tiefs. Ein stinknormales Leben. Doch dann begegnet er Alaska - und verliebt sich auf den ersten Blick. Alaska ist ein Rätsel, eine Göttin, ein Wunder. Miles ist fasziniert und überfordert zugleich. Wie kann er einem solchen Wesen begegnen, ohne sich heillos zu verlieren? 
Mit Anmut und Humor, voller Selbstironie und sehr charmant erzählt John Green die Geschichte von Miles, in dessen Leben die Liebe wie eine Bombe einschlägt.


                                                                deutsche Version:
                                                 

                                                                 Originalband:
                                     


"Man verliebt sich auf Anhieb in diese Geschichte - hochphilosophisch, knisternd, romantisch, unglaublich witzig und so tieftraurig. Ein Traum!"

Cover:

Ich finde, dass Cover des Originals wesentlich besser, denn Gänseblümchen spielen in der Handlung eine große Rolle und passen deshalb gut auf das Cover. Das deutsche Cover hingegen, ist mir zu schlicht und hat mir zu wenig mi der Geschichte zutun. Man kann darauf einen Körper eines Mädchens erkennen, daraus lässt sich schließen, dass dieses Mädchen Alaska sein soll, trotzdem ist das Cover eher unscheinbar und ich persönlich würde es nicht sofort in die Hand nehmen, mir würde es nicht ins Auge fallen.

Autor/Autorin:

John Green, 1977 in Indianapolis (USA) geboren, ist ein amerikanischer Schriftsteller und Videoblogger. Für seinen Erstling Eine wie Alaska erhielt er großes Lob und gewann den "Printz Award" für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Jugendliteratur. 
Zurzeit lebt er mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in Indianapolis.

Meine Meinung:

Das war bis jetzt das erste Buch, was ich von John Green gelesen habe und ich kann jetzt schon sagen, dass er ein wundervoller Schriftsteller sein muss! Dieser Roman hat mich zu mehr als 100% dazu animiert, weitere seiner Bücher zu lesen!
Eine wie Alaska ist aus Miles' Sicht geschrieben und in keine richtigen Kapitel eingeteilt. Es beginnt mit dem ersten Teil von zweien, der sich "Vorher" nennt, und fängt mit dem Abschnitt "Einhundertsechsunddreißig Tage vorher" an. Das Buch endet mit dem Abschnitt "Einhundertsechsunddreißig Tage danach" und umfasst somit knapp ein ganzes Jahr aus Miles' Leben. 
Dieser Roman ist kein normaler Jugendroman. Er enthält eine Tiefgründigkeit, bei der man den Atem anhalten könnte. Es geht darum, wie Miles Alaska kennenlernt, lieben lernt. Sie wirkt auf ihn, wie ein Wesen aus einer anderen Welt, so zauberhaft und unnahbar, vor allem aber mysteriös. Denn niemand, nicht einmal Chip oder Takumi, Alaskas beste Freunde in Culver Creek, die sich später auch mit Miles anfreuden, wissen, wie es wirklich in Alaska aussieht oder wer sie ist. Sie hat oft das letzte Wort und diese Wörter wirken auf uns Leser so eindrucksvoll und bedeutungsschwer, dass man sich fast von dieser Schwere erdrücken lässt. Nach und nach wird dem Leser immer etwas mehr von Alaska offenbart, doch auch das Ende des Roman gibt uns keinen vollen Aufschluss darüber, wer Alaska Young war. Es bleiben offene Fragen, Fragen die nie beantwortet werden, über die man aber noch Tage nach Abschluss des Buches nachdenken muss. Drei besonders auffallende und für mich beeindruckende Szenen möchte ich gerne zitieren:

"Immer wenn es mal lustig war, schien im nächsten Moment eine Traurigkeit aufzukommen, denn immer dann fühlte es sich so an wie früher, als sie bei uns war, und wir mussten aufs Neue feststellen, wie absolut und vollkommen fort sie war."
- Seite 253 ("Fünfundvierzig Tage danach")

"Eines Tages wird sich niemand daran erinnern, dass es sie gab, schreib ich in meinem Block, und dann: oder dass es mich gab. Denn auch Erinnerungen waren vergänglich. Und dann bist du ganz allein, nicht einmal der Geist ist noch bei dir, nur noch dessen Schatten. Am Anfang hatte sie mich verfolgt, hatte meine Träume heimgesucht, doch schon jetzt, nur ein paar Wochen später, entglitt sie mir, verging in meiner Erinnerung und in der Erinnerung der anderen, starb noch einmal."
- Seite 262 ("Einundfünfzig Tage danach")

"Ich würde sie nie gut genug kennen, um zu wissen, was sie in den letzten Minuten dachte, würde nie wissen, ob sie uns mit Absicht verlassen hatte. Doch diese Unwissenheit hielt mich nicht davon ab, sie zu lieben. Und ich würde Alaska Young für immer lieben, meine räudige Nachbarin, mit meinem ganzen räudigen Herzen."
- Seite 292 ("Einhundertsechsunddreißig Tage danach")

Am besten hat mir allerdings John Greens Schreibstil gefallen. Er schreibt mit einer Leichtigkeit und Lebendigkeit, die einen erschaudern lassen. Sein Witz und seine Ironie sind mit das, was die Geschichte bzw. das gesamte Buch zu einem außergewöhnlichen Werk machen. Auch seine eigene Begeisterung für "letzte Worte von Sterbenden" mit in die Handlung einfließen zu lassen, wirkt sich positiv auf das Verständnis und das Gefühl beim Lesen aus. Mit so etwas habe ich mich noch nie befasst, und John Green hat es geschafft, dieses vielleicht langweilig klingende Hobby, einzigartig und interessant wirken zu lassen!
Ein wirklich gelungenes Buch, das bewegt, deshalb 10/10 Punkten!

Eine wie Alaska
John Green
295 Seiten
dtv
ISBN: 978-3-423-62403-9
8,95€
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Dienstag, 25. Juni 2013

Christine Lehmann: Der Ruf des Kolibris - Rezension

Inhalt (Klappentext):
"Kolibris sind die Juwelen der Nebelberge", sagte er mit einer leisen Zärtlichkeit in der Stimme, als meinte er mich.
Ein Jahr Kolumbien. Noch ahnt Jasmin nicht, was sie erwartet. Dass sie tiefe Verzweiflung kennenlernt. Sie sich von der Magie des Landes verzaubern lässt. Gewalt begegnet, den Duft der Freiheit schmeckt, an die Grenzen des Möglichen gerät. Vor allem aber trifft Jasmin Damián. Damián, den gutaussehenden Indio, der ein dunkles Geheimnis hütet. Tief im kolumbianischen Urwald und den nebelverhangenen Bergen der Anden findet Jasmin Antworten. Und ist doch längst rettungslos in ihrer Liebe zu Damián verfangen.



Cover:
Das Cover an sich finde ich eigentlich ganz gut und es passt auch super zum Titel und zum Inhalt des Buches, aber so richtig schön und überzeugend war es für mich nicht.



Autor/Autorin:
Christine Lehmann, 1958 in Genf geboren, wollte bereits mit 14 Jahren Schriftstellerin werden. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin arbeitet als Nachrichtenredakteurin beim SWR. Darüber hinaus schreibt sie Krimis und Liebesromane, Essays, Kurzgeschichten für Anthologien und Kriminalhörspiele fürs Radio. Gemeinsam mit ihrem Mann lebt sie in Stuttgart. "Der Ruf des Kolibris" ist ihr erster Jugendroman.



Meine Meinung:
Das Buch ist kein schlechtes Buch, aber irgendwie konnte es mich auch nicht richtig begeistern. Der Grund dafür ist wahrscheinlich, dass ich mich, obwohl die Gefühle und Gedanken von Jasmin sehr eindringlich und ausführlich beschrieben wurden, nicht in sie hineinversetzen konnte. Jasmin und Damián waren mir zwar beide sympatisch, aber ich fühlte mich eher, als wäre ich nicht richtig im Geschehen. Dass das Setting nach Kolumbien, in die Hauptstadt Bogotá, gelegt wurde, hat mir ziemlich gut gefallen. Christine Lehmann hat die Plätze und Menschen sehr ausführlich und gut geschildert, was einem das Land etwas näher gebracht hat. Wirkliche Spannung hatte das Buch für mich dagegen nicht wirklich, und viele Ereignisse (zum Beispiel auch das Ende - sehr schade!) ließen sich schon früh erahnen.
Alles in allem ist es ja nicht schlecht, wie gesagt, aber für die Kritikpunkte die ich hatte, ist es dann doch einfach zu lang.
"Der Ruf des Kolibris" bekommt von mir 7/10 Punkten.


Der Ruf des Kolibris

Christine Lehmann
541 Seiten
Thienemann
ISBN: 978-3-5222-0023-3
Kaufen?
19,90€

Sonntag, 23. Juni 2013

Ich gegen dich: Jenny Downham - Rezension

Inhalt (Klappentext):

Als Mickey erfährt, dass Tom, Sohn reicher Eltern, seine fünfzehnjährige Schwester Karyn vergewaltigt haben soll, will er sich rächen. Da kommt ihm der Flirt mit Toms Schwester Ellie mehr als gelegen. Als Liebe daraus wird, muss er sich entscheiden, auf wessen Seite er steht: Hält er zu Karyn, dem Opfer, zu seiner Mutter, einer Alkoholikern, und seiner kleinen Schwester Holly, oder gibt er der Liebe eine Chance?
Und auch Ellie stürzt die Beziehung zu Mickey in einen Gewissenskonflikt: Soll sie ihren Bruder weiter schützen oder auspacken? Und was wird dann aus ihrer Familie?


                                   deutsche Version:                                 Originalband:
                 



"Mickeys und Ellies glaubwürdige und zarte sexuelle Annäherung ist die Ruhe vor dem Sturm, wie bei Romeo und Julia."

Cover:

Ich muss leider sagen, dass mir das deutsche Cover überhaupt nicht gefällt. Ich habe mich von Anfang an gefragt, warum darauf ein Butterbrot zu sehen ist, dachte aber es hätte vielleicht etwas mit der Geschichte zutun. Dem ist nicht so und das enttäuscht mich etwas. Mickey kocht zwar für sein Leben gern, aber ist ein Brot mit Butter eine Delikatesse? 
Deshalb gefällt mir das Cover des Originals besser. Es zwar etwas düster, da es schwarz-weiß ist, aber die Stimmung, die damit zum Ausdruck kommt, passt gut zu der angespannten Lage im ganzen Roman.

Autor/Autorin:

Jenny Downham, 1964 in London geboren, hat als eine Schauspielerin in einer freien Theatergruppe gearbeitet, bevor sie anfing zu schreiben. Ihr erster Roman Bevor ich sterbe wurde von der internationalen Presse hoch gelobt und war ein weltweiter Erfolg.
Sie lebt zurzeit mit ihren beide Söhnen in London.

Meine Meinung:

Ich weiß wirklich nicht, wo ich anfangen soll.
Ich hatte so hohe Ansprüche an dieses Buch, da ich selbst Jenny Downhams Erfolgsroman Bevor ich sterbe gelesen habe und diesen wirklich gelungen fand. Ich habe nur positive Kritiken gelesen und gehört, sodass ich mir dachte, dass dieses Buch der reine Wahnsinn sein muss. Und ich kann sagen: Jenny Downham hat es ein zweites Mal geschafft, ein entzückendes Buch zu schreiben!
Den Inhalt kann man gar nicht kurz und knapp zusammenfassen, denn alles was passiert ist wichtig, relevant und alles aufzuzählen wäre einfach unmöglich. Der Roman ist in 45 Kapitel eingeteilt und aus Mickeys und Ellies Sicht der Dinge geschrieben, was wirklich von Vorteil ist. So hatte ich das Gefühl, beide Charaktere persönlich zu kennen. Ich konnte ihre Gefühle deuten, mir vorstellen was ich an deren Stelle getan hätte. Besonders beeindruckt hat mich die Vielfältigkeit des Schreibstils. Einerseits hat Downham wundervoll witzige und ironische Dialoge zwischen Jugendlichen kreiert, wo ich bei jedem Wort schmunzeln musste, weil mir mindestens ein Satz aus eigenem Gebrauch bekannt vorkam. Andererseits hat sie es geschafft ernste Gespräche darzustellen, die mir unter die Haut gingen. Diesen Sprung zu ermöglichen und zwischen beiden Stilen hin und her zu wandern ist verblüffend. Die Geschichte wurde durch bewegende Momente und Charaktere unterstützt, mit denen sich jeder identifizieren kann. Mickey und Ellie sind dabei auch noch so unterschiedlich, er ein Sohn einer alleinerziehenden, alkoholsüchtigen Mutter aus einer Sozialwohnung und sie eine Tochter reicher einflussreicher Eltern, dass sie sich zusammen perfekt ergänzen. Die Liebe und der Mut zur Wahrheit spielt in diesem Roman die größte Rolle, was wunderbar ist, denn wer kann von sich behaupten, er sei immer ehrlich? Gerade Bücher die eine eigentliche Alltäglichkeit zu etwas Besonderem machen, sind die Bücher, die es verdienen mehrmals gelesen zu werden! Ich muss zugeben, dass ich durchgängig Tränen in den Augen hatte. Beide Protagonisten haben es so schwer, sie müssen wichtige Entscheidungen treffen, ihr Leben gerät aus den Fugen und bei beiden läuft es zu Hause nicht ganz rund, sodass ich mich frage wie ich das Ganze in ihrer Situation hätte meistern sollen. Ganz ehrlich: Ich wüsste es nicht, ich denke niemand wüsste es und trotzdem erscheinen das Ende, die Entscheidungen beider, so realistisch und schlau, dass man denkt beide haben alles richtig gemacht. (Wobei richtig hier relativ ist.) Hier eine Szene, in der ich meine Tränen einfach nicht mehr zurückhalten konnte:

"Er hatte sich umgedreht, um sie anzulächeln, und sie nicht aus den Augen gelassen, während er mit dem Finger eine Linie von ihrem Bauch zu ihren Brüsten zog. Er hatte gesagt: "Ich kann dein Herz fühlen." Mit den Fingern hatte er ihren Herzschlag getrommelt. "Jetzt, jetzt und jetzt." Wieso hatte sie je geglaubt, sie würde ihn vergessen können?"
- Seite 307 (Ellie)

Alles in allem mal wieder ein bewegendes, romantisches, wahres und sehr intensives Buch von einer Autorin, die wie ich finde, zum Schreiben geboren ist. So realistisch und lebendig kommt einem alles vor, als hätte sie es selbst erlebt.
Ich gegen dich ist ein absolut empfehlenswertes Buch und jeder, der die Möglichkeit es zu lesen, sollte diese nutzen, denn es gibt viele Momente oder Szenen in diesem Roman, die wirklich zum Nachdenken anregen. Ein Buch. dass dies nicht tut, ist kein richtiges Buch für mich!
"Ich gegen dich" bekommt von mir die verdiente volle Punktzahl, 10/10!

Herzlichen Dank an den carl's books-Verlag, der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

Ich gegen dich
Jenny Downham
382 Seiten
carl's books
ISBN: 978-3-570-58503-0
14,99€

Samstag, 22. Juni 2013

Tabitha Suzuma: Forbidden - Rezension

Wie kann sich etwas so Falsches so richtig anfühlen?

Inhalt (Klappentext):
"Du kannst deine Augen vor Dingen verschließen, die du nicht sehen willst, aber du kannst dein Herz nicht vor Dingen verschließen, die du nicht fühlen willst."
Eine Liebe über alle Grenzen und dennoch ohne Zukunft. Eine Liebe, so intensiv, so leidenschaftlich und so absolut, dass es kein Zurück gibt. Eine Liebe, vor der sich das Herz nicht einfach verschließen kann... Die Liebe von Maya und Lochan
Wenn Maya Lochan ansieht, weiß sie, was er denkt. Und wenn Lochan Maya berührt, weiß er, was sie fühlt. Die beiden verbindet eine Liebe, die so tief und bedingungslos ist, dass es ihnen fast Angst macht. Denn sie wissen, dass ihre Liebe nicht sein darf. Dass sie verboten ist. Denn Maya und Lochan sind Bruder und Schwester. Und dennoch können sie ihre Gefühle füreinander nicht leugnen. Mit fatalen Folgen...


 
Cover:
Die Cover sind sich an sich sehr ähnlich, mir gefällt das Herz ziemlich gut. Das Original ist mir allerdings etwas zu schlicht gehalten, das deutsche Cover mit den Rosenblättern finde ich dagegen ideal und wirklich schön.


Autor/Autorin:
Tabitha Suzuma wurde 1975 als Tochter einer Engländerin und eines Japaners in London geboren und studierte Französische Literatur am Londoner King's College. Zu ihrem Jugendbuch "Forbidden" schreibt das britische Magazin The Bookseller: "Eine aufwühlende, eindringlich erzählte Geschichte, die sowohl Leser im Teenageralter als auch erwachsene Leser nicht so schnell vergessen werden". Außerdem wurde Tabitha Suzuma mit zwei Literaturpreisen ausgezeichnt, dem Young Minds Book Award und dem Stockport Schools Book Award.



Meine Meinung:
Ich liebe dieses Buch! Ich habe es erst vor ein paar Stunden beendet und denke fast die ganze Zeit darüber nach, das ist, meiner Meinung nach, für ein gutes Buch wirklich wichtig. Der einzige Kritikpunkt den ich habe ist, dass es mir anfänglich zu lange gedauert hat, bis Lochan und Maya merken, dass sie sich ineinander verliebt haben. Das tut der weiteren Geschichte allerdings keinen Abbruch. 
Tabitha Suzuma beschreibt die Gefühle zwischen Lochan und Maya wirklich, wirklich gut. Ich konnte mich teilweise wirklich darin wiederfinden. Nicht, dass ich meinen Bruder lieben würde, sondern allgemein diese Gefühle einem anderen Menschen gegenüber. Ich glaube, das ist auch der ausschlaggebende Punkt, der mich dazu gebracht hat, darüber zu grübeln, ob das wirklich etwas Falsches ist, etwas Falsches sein kann, wenn es sich so verdammt richtig und gut anfühlt. Dabei war es auch sehr hilfreich, dass die Kapitel abwechselnd aus Mayas und Lochans Sicht erzählt werden. So merkt man, dass beide die gleiche, tiefe Liebe empfinden.
Das Ende des Buches hat mir dann den Rest gegeben. Es hat mich eigentlich ein wenig überrascht, war aber unglaublich emotional, sodass ich wirklich Tränen in den Augen hatte. Dass es so ein tragisches Ende war und kein Happy-End, hat mir gut gefallen und hat auch gut gepasst.
Über die Zeit sind mir Maya, Lochan und ihre drei kleinen Geschwister sehr ans Herz gewachsen, weswegen ich es sehr schade fand, dass die Geschichte schon ein Ende gefunden hatte.
Ich bin so begeister von "Forbidden", dass ich einfach noch meine Lieblingszitate hier unterbringen muss:

"Du glaubst, dass niemand dich versteht, möchte ich ihm gern sagen, aber du irrst dich. Ich verstehe dich. Du bist nicht allein" (S. 36, Maya)


"Auf ihrem grauen Kleid sind Flecken vom gestrigen Mittagessen, an ihrem Schulmantel fehlt die Kapuze, ihr Schulranzen hält auch nicht mehr lange, und ihre rote Strumpfhose hat hinten am Knie ein großes Loch. Aber sie beklagt sich nie. Obwohl sie von Müttern und Vätern umgeben ist, die ihre Kinder zum Abschied umarmen; obwohl sie ihre eigene Mutter seit zwei Wochen nicht mehr gesehen hat; obwohl sie keine Erinnerungen an ihren Vater hat. Sie ist erst fünf, aber sie hat schon gelernt, dass es sinnlos ist, von ihrer Mutter eine Gutenachtgeschichte vorgelesen bekommen zu wollen; hat gelernt, dass bei ihr nie Freundinnen übernachten können; dass neue Spielsachen ein ganz großer, seltener Luxus sind und dass zu Hause nur Kit und Tiffin ihren Willen durchsetzen. Im Alter von fünf Jahren hat sie schon eine der härtesten Lektionen des Lebens begriffen: dass es in der Welt nicht gerecht zugeht" (S.163, Lochan)

" 'Es gibt keine Gesetze und keine Grenzen für Gefühle. Wir können uns so sehr und so tief lieben wie wir wollen. Keiner, Maya, keiner kann uns das fortnehmen.' " (S.274, Lochan)

"Forbidden" ist ein sehr emotionales, berührendes Buch, dass zum Nachdenken anregt und dass ich einfach nur weiterempfehlen kann: 10/10 Punkten!

Forbidden
Tabitha Suzuma
446 Seiten
Oetinger
ISBN: 978-3-7891-4744-9
Kaufen? 
17,95€

Helen Vreeswijk: Im Visier des Stalkers - Rezension

Inhalt (Klappentext):
Leonies Hände zitter, als sie das Telefon aus der Hand legt. In ihrem Kopf hallten die Drohungen des Anrufers wider. Unsicher trat sie ans Fenster und spähte durch den Vorhang. Ihr Blick schweifte zur anderen Straßenseite. Hatte sich da jemand im Hauseingang versteckt oder waren das ihre Nerven, die ihr einen Streich spielten? Vielleicht sah er ihr jetzt geradwegs ins Gesicht. Leonies Herz klopfte wie verrückt. Was wollte der Kerl bloß von ihr?


  
Cover:
Mir gefällt das Original deutlich besser, als das deutsche Cover, welches auf mich etwas altmodisch wirkt. Hätte ich die Bücher im Laden gesehen, hätte mich allerdings keines der Cover angesprochen.




Autor/Autorin:
Helen Vreeswijk arbeitete als Kriminalbeamtin und Fingerabdruckexpertin bei der niederländischen Kripo. Sie ermitterlte in Fällen von Entführung, Erpressung, Mord und Zwangsprostitution. Ihre Bücher, in denen Verbrechen gegen und durch junge Erwachsene eine große Rolle spielen, hat Vreeswijk speziell für Jungendliche geschrieben. In den Niederlanden sind ihre Romane, die auf realen Fällen beruhen, Bestseller. Die Autorin ist verheiratet, hat zwei Töchter und wohnt in einem kleinen Dorf in der Nähe von Arnheim.



Meine Meinung:
Ehrlich gesagt hatte ich mir von dem Buch einiges mehr erhofft. Mir fehlte etwas die Spannung, denn für mich war davon nicht ausreichend vorhanden. Der Kreis um die Haupt- und Nebenfiguren ist relativ klein gehalten und so konnte man, wenn man bewusste etwas darüber nachgedacht hat, bald erraten, wer der Täter ist. Der Schreibstil der Autorin hat mir auch nicht so zugesagt, da der Erzähler neutral war und so immer wieder die Gefühle der verschiedenen Personen in einem Absatz beschrieben wurden. Es fiel mir ziemlich schwer, mich in Leonie hineinzuversetzen, was ich schade finde. An dem Buch gefallen haben mir die kursiv geschriebenen Teile, in denen die Gedanken und Motive des Täters geschildert werden; das war sehr bereichernd.
Alles in allem ist "Im Visier des Stalkers" kein Buch, dass man unbedingt gelesen haben muss.
Daher bekommt das Buch von mir 6/10 Punkten.

Im Visier des Stalkers
Helen Vreeswijk
396 Seiten (Klappbroschur)
Loewe
ISBN: 978-3-7855-6641-1
Kaufen? 
12,95€ 

Sonntag, 16. Juni 2013

Wenn wir uns wiedersehen: Mary Higgins Clark - Rezension

Inhalt (Klappentext):

Molly soll ihren Ehemann im Affekt erschlagen haben. Sie selbst leidet, was die Todesnacht angeht, an totalem Gedächtnisverlust. Als sie nach sechs Jahren Gefängnis auf Bewährung freikommt, ist sie entschlossen, die Wahrheit herauszufinden, wie auch immer sie aussieht. Dann stirbt wieder jemand, und Molly wird auch mit diesem Mord in Verbindung gebracht. Die verschüttete Erinnerung ist ihre einzige Chance, sich aus diesem Albtraum zu befreien.


                              deutsche Version:                                     Originalband:
                     


"Die Bücher der Königin der Spannung sind meisterhaft ausgeklügelte Thriller."

Cover:

Also eines muss ich mal anmerken, ich weiß wirklich nicht, warum auf so vielen Cover von Bücher von Mary Higgins Clark Katzen sind. Ich habe es schon öfter gesehen und mich jedesmal gefragt, warum. Denn auch hier haben Katzen keine Bedeutung, es kommen nicht einmal welche in der Geschichte vor. Deshalb muss ich sagen, dass mir das Cover des Originals besser gefällt. Immerhin passt es dort zum Inhalt des Thrillers.

Autor/Autorin:

Mary Higgins Clark wurde 1928 in New York geboren. Sie zählt zu den erfolgreichsten Thrillerautorinnen weltweit. Mit ihren Bücher führt sie regelmäßig die internationalen Bestsellerlisten an. Sie hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten, u.a. den "Edgar Award". Zurzeit lebt sie in Saddle River, New Jersey.

Meine Meinung:

Da ich nun schon einige Romane von Mary Higgins Clark gelesen habe, ist mir dieses Mal besonders ausgefallen, dass sich vieles von Buch zu Buch ähnelt. Das ist in diesem Fall keineswegs nachteilig, jedoch fällt es auf, und viele Gedankengänge kommen einem wieder in den Kopf, weil sie bereits bekannt sind. Ich gebe zu, ich bin ein Fan von ihren Bücher und Wenn wir uns wiedersehen hat mich nicht enttäuscht!
Der Thriller ist in einen Prolog und 94 Kapitel eingeteilt, an deren Ende ich immer gespannt war und wissen wollte wie es weitergeht. Doch jedes Kapitel ist aus einer anderen Sicht geschrieben, d.h. von einer anderen Person, sodass niemals zwei Kapitel hintereinander folgen, die über dasselbe von derselben Person schreiben. Damit hat Mary Higgins Clark ihrem Namen Königin der Spannung alle Ehre gemacht!
Auch die Handlung war präzise und komplex aufgebaut genauso wie die Beschreibungen der Charaktere, die sehr üppig ausgefallen sind, was vor allem in Mollys Fall äußerst positiv war. Wie schon einmal erwähnt charakterisiert Clark alle ihre Protagonisten, die zu 90% weiblich sind, sehr genau und vielschichtig, sodass man zu jeder einzelnen eine Verbindung aufbauen kann und man meistens jeden Schritt, auch wenn er mal in die falsche Richtung gehen sollte, nachvollziehen kann. 
Trotzdem muss ich leider sagen, dass mich dieser Thriller nicht zu 100% überzeugt und umgehauen hat. Das Buch hat mir gefallen, es war spannend, ausgeklügelt und ein interessantes Leseerlebnis, doch der Funke ist nicht übergesprungen. Dies lag hauptsächlich an den ersten Kapiteln des Buches, die für mich etwas langweilig waren, da sie mehr die Situation beschrieben haben und sich nicht so sehr mit dem Mordfall beschäftigten. Erst ab der Hälfte der Seiten wurde es für mich richtig spannend und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Jedoch sollte ein Thriller nicht erst ab der Hälfte vollkommen spannend werden, sondern den Leser schon von Anfang an fesseln, was Wenn wir uns wiedersehen leider nicht geschafft hat.
"Wenn wir uns wiedersehen" bekommt von mir 6/10 Punkten.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Verlag, für dieses Rezensionsexemplar!

Wenn wir uns wiedersehen
Mary Higgins Clark
382 Seiten
Heyne
ISBN: 978-3-453-43730-2
9.99€

Katarina von Bredow: Ich will endlich fliegen, so einfach ist das - Rezension

Inhalt (Klappentext):
" 'Ist die cool oder einfach nur durchgeknallt?' flüstert sie. Ich zucke mit den Schultern. Aber eines ist sicher: Das neue Schuljahr wird definitiv weniger langweilig als das letzte, wenn Silja in unserer Klasse bleibt."
Vendela, 15, weiß, dass sie nichts von ihrer besten Freundin Tonja trennen wird. Nicht mal Nils, in den sie verliebt ist. Doch von der Neuen ist sie fasziniert, denn Silja pfeift auf alle Regeln, sie wagt es sogar, sich mit der "Klassenqueen" anzulegen. Vendela ist hin- und hergerissen. Doch als Silja offensichtlich gemobbt wird, muss sie sich entscheiden: zwischen dem Alten, das Sicherheit bedeutet, und dem Neuen, das spannender ist, aber nicht ganz ohne Risko; zwischen Tonja und Silja, Nils und Sven, den sie zu allen anderen Gefühlsverwirrungen nun auch noch näher kennengelernt hat. "Je höher man fliegt, desto tiefer kann man fallen. Doch wer gar nicht fliegt, stirbt vor Langeweile..."


Cover:
Mir persönlich gefällt das Original besser. Das deutsche Cover wirkt auf mich sehr unruhig wegen der ganzen Farben, obwohl das die Stimmung im Buch recht gut darstellt. Beide überzeugen mich jedoch nicht zu 100%.


Autor/Autorin:
Katarin von Bredow, geboren 1967, lebt als Autorin in Smaland in Schweden. Ihr großes Debüt feierte sie als 23-jährige mit Ludwig meine Liebe.





Meine Meinung:
Das Buch hat mir eigentlich ziemlich gut gefallen. Der jugendliche Schreibstil der Autorin ist gut, denn man denkt Vendela würde die Geschichte erzählen und man kann sich sehr leicht in sie hineinversetzen. Ich habe mich mehrmals in Vendela wiedergefunden. In Schweden werden Lehrer geduzt, das wurde in der Übersetzung beibehalten, hat mich aber nicht weiter gestört. 
Ich finde es gut, dass das Buch so vielschichtig ist: es geht um Selbstfindung, die erste Liebe, dem Umgang mit dem Thema Tod innerhalb der Familie, sowie Mut und Freundschaft. Die Figuren sind gut charakterisiert, wodurch das Buch wirklich realitätsnah ist. 
"Ich will endlich fliegen, so einfach ist das" wird zwar nicht eines meiner Lieblingsbücher, ist aber für einen sommerlichen Nachmittag auf der Terasse oder im Park definitiv gut geeignet.
Das Buch bekommt von mir 7/10 Punkten.

Ich will endlich fliegen, so einfach ist das
Katarina von Bredow
344 Seiten (Klappbroschur)
Beltz & Gelberg
ISBN: 978-3-407-81131-8
Kaufen? 
14,95€

Freitag, 14. Juni 2013

Janne Teller: Nichts. Was im Leben wichtig ist - Rezension

Inhalt:
Es ist der erste Schultag für die 7A im dänischen Taering als plötzlich Pierre Anthon aufsteht und behauptet, nichts hätte eine Bedeutung. Deswegen hätte es auch keinen Sinn irgendetwas zu tun. Seit diesem Tag sitzt Pierre Anthon im Pflaumenbaum vor seinem Haus und ruft seinen Mitschülern hinterher, wieso sie noch zur Schule gingen. Den Kindern gehen die Worte nicht aus dem Kopf und so versuchen sie zuerst mit Gewalt Pierre Anthon vom Baum zu holen. Als ihnen dies nicht gelingt beschließen sie, die Bedeutung zu finden. Zuerst beginnt die Sache harmlos: Agnes, die Erzählerin, muss ihre neuen Sandalen auf den Berg aus Bedeutung legen. Später folgen Marie-Ursulas Haare. Die Eltern und Polizei schreiten erst ein, nachdem auch Jesus am Kreuz, ein Kindersarg (mitsamt Leiche), Sofies Unschuld und Jan-Johans Finger eingefordert wurden.


Cover:
Ich finde, beide Cover passen zur Geschichte, dass Deutsche zeigt eben das nichts und auf dem Original sieht man den Pflaumenbaum, daher auch die lilanen Flecken. Trotzdem ist mir vor allem das deutsche Cover zu schlicht.


Autor/Autorin:
Janne Teller, 1964 in Kopenhagen geboren, hat Vorfahren aus Deutschland und Österreich; sie selbst lebt abwechselnd in Kopenhagen, New York und Paris. Sie studierte Jure, arbeitete als ökonomisch-politische Ratgeberin der EU und UN und ist seit 1995 hauptberuflich Schriftstellerin. Nachdem ihr erstes Jugendbuch NICHTS an dänischen Schulen zunächst verboten war, wurde es 2001 mit dem Kinderbuchpreis des dänischen Kultusministeriums und 2008 in Frankreich mit dem renommierten Prix Libbylit als bester Jugendroman ausgezeichnet. Das Buch ist inzwischen ein internationaler Bestseller und in 13 Sprachen übersetzt. In Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen wird es auch als Theaterstück gespielt.

Meine Meinung:
Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, aber als ich gelesen habe, das Buch sei ein internationaler Bestseller, habe ich fast einen Schock bekommen. "Nichts" ist das schlechteste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Auf mich wirkte die Erzählweise sehr kindliche, die Charaktere waren zu einfach und das Buch erschien mir durch und durch unrealistisch. Das Buch umfasst einen Zeitraum von einem Schuljahr und trotzdem haben die Schüler Zeit, fast jeden Tag in das alte Sägewerk, in dem der Berg der Bedeutung liegt, zu gehen. Dazu kommen die ganzen Dinge, die nach und nach auf dem Berg landen. Mit 13/14 Jahren wäre ich niemals auf die Idee gekommen, den Sarg eines Zweijährigen oder andere brutale Dinge einzufordern. Auch das Ende war nicht sonderlich gut, aber einige Absätze erschienen mir deutlich besser, als der Rest des Buches. Aufgrund meiner so schlechten Meinung habe ich mir einige Rezensionen zu dem Buch durchgelesen und ich vermute, dass es mich einfach nicht genug zum Nachdenken gebracht hat. 
"Nichts" bekommt von mir 2/10 Punkten und ist für mich NICHT empfehlenswert. Allerdings sollte das jeder für sich selbst herausfinden.


Nichts
Was im Leben wichtig ist
Janne Teller
140 Seiten (Klappbroschur)
Hanser
ISBN: 978-3-446-23596-0
Kaufen? 

Montag, 10. Juni 2013

So nah und doch so fern: Ann Brashares - Rezension

Inhalt (Klappentext):

Daniel und Lucy haben sich eins geliebt - vor vielen Jahrhunderten und viele Leben zuvor. Doch nur Daniel verfügt über die Gabe, sich an seine früheren Existenzen zu erinnern. Für Lucy ist er ein völlig Fremder, obwohl sie sich auf verwirrende Weise zu ihm hingezogen fühlt, als sie sich wiederbegegnen. Behutsam nähern sich die beiden an, ohne zu ahnen, dass eine tödliche Gefahr aus der Vergangenheit sie beide zu vernichten droht.


                            deutsche Version:                                      Originalband:
              

"Eine phantasievolle, romantische, wunderbare Reise durch die Zeit."

Cover:

Ich finde beide Cover wirklich sehr gelungen. Trotzdem passt das Cover des Originals etwas besser zum Hintergrund der Geschichte. Man kann eine Wüste erkennen und zwei Menschen, eine Frau und einen Mann, die höchstwahrscheinlich Lucy und Daniel am Anfang ihrer Liebesgeschichte darstellen sollen. Auf dem deutschen Cover kann man vorne wie hinten Magnolien erkennen. Ich muss sagen es sieht wunderschön aus, schlicht und schön, und durch die leichten Pastelltöne passt das Cover gut zu dem Titel des Buches. Die Magnolien darauf passen allerdings auch zum Inhalt, denn Blumen, Gärten und generell das Thema Floristik spielt in diesem Roman eine nicht ganz unwichtige Rolle.
Beide Cover sind vielleicht nicht die auffälligsten, jedoch wirken sie gerade deshalb sehr ansprechend auf mich.

Autor/Autorin:

Ann Brashares, geboren 1967 in Alexandria (Virginia, USA), ist eine amerikanische Schriftstellerin, die mit einigen Ausnahmen hauptsächlich fiktive Romane schreibt. Mit ihrem ersten Roman Eine für vier aus dem Jahr 2003 wurde sie weltweit berühmt und begann bis 2012 diese Reihe zu vervollständigen, mit der sie es auf Anhieb auf alle Bestsellerlisten der Welt schaffte.
Zurzeit lebt sie mit ihrem Mann Jacob Collins und drei Kindern in New York City.

Meine Meinung:

Dieser Roman ist wie eine wundervolle, kleine Reise durch die Zeit und um die ganze Welt!
Eine faszinierende Geschichte, die jeden Leser mit ihrer Einzigartigkeit und einer romantischen Liebesgeschichte zu fesseln versucht.
Ich bin froh, dieses Buch gelesen zu haben, denn es war wirklich ein schönes Leseerlebnis. Das gesamte Buch ist in einzelne Kapitel eingeteilt, die sich allerdings nicht durch Zahlen ordnen lassen, sondern immer zu einer anderen Zeit und an einem anderen Ort spielen. Diese sind aus zwei Sichtweisen geschrieben: aus Daniels und Lucys Sicht. Auf den ersten Seiten findet man einen Prolog, der kurz und knapp die Thematik zu erklären versucht. 
Dadurch, dass dieser Inhalt und die Verbindung zwischen Liebe, Vergänglichkeit, Leben und Wiedergeburt, etwas völlig Neues für mich war, hat mich jede einzelne Seite in ihren Bann gezogen und ich hatte alle Charaktere direkt vor Augen. Vor allem Daniel wurde ausführlich charakterisiert, seine Geschichte wurde nicht grob erzählt, sondern in jeder Einzelheit beschrieben, was vielleicht langweilig und eintönig klingen mag. Dies war es ganz und gar nicht, denn durch die hohe Anzahl an Leben, die Daniel hinter sich hat, hat er fast die ganze Welt gesehen, hat in fast jeder Epoche gelebt und sich so ein umfassendes Wissen angeeignet, mit dem er, man könnte es so sagen, die Welt beherrschen könnte. Daniel hat aber anderes im Sinn: er will seine erste und einzige große Liebe finden, Sophia, die nun Lucy heißt. Beide begegnen sich und die Funken, die zwischen den beiden sprühen, konnte man fast selbst auf seiner Haut spüren. Auch wenn die gesamte Thematik mit viel Hintergrundinformation versehen ist und es sich mit der Geschichte der Welt beschäftigt, kommt die Romantik nicht zu kurz. Einige Stellen waren so berührend, dass ich Tränen in den Augen hatte und zutiefst gerührt war.

"Hör nicht auf". Seine Stimme war bloß ein Flüstern. "Warum nicht?"
Er hatte das Gefühl, er würde sterben, wenn er sie jetzt nicht berührte. "Weil es wichtig ist."

Als sie ihn wieder küsste, weinte auch er, um alles Gute und um alles Schlechte. Sie lagen küssend und weinend im Sand. Er versuchte nicht mehr, allem einen Sinn geben zu wollen und das Geschehen für die Zukunft in eine Ordnung zu bringen und sich alle Einzelheiten einzuprägen. Das hier war das, was er jetzt hatte. Es war nicht nur wichtig, es war das Wichtigste. Er küsste sie inbrünstig, denn alles, was einem schließlich blieb, war die Liebe zu einem anderen Menschen.
- Seite 325

Ich finde gerade solche Stellen, die sehr unscheinbar wirken, sind die, die einen am meisten berühren und auf die man acht geben sollte. Solche Stellen sprühen meist vor Tiefgründigkeit und können uns Leser wirklich zum Nachdenken bringen.
Insgesamt hat mir dieser Roman sehr gut gefallen und ich habe keine einzige negative Kritik. Ann Brashares hat es geschafft, eine magische Liebe zu erschaffen, die ein Vorbild sein sollte, denn sie bleibt trotz jahrelanger beziehungsweise jahrhundertelanger Widerstände bestehen und zeigt, dass nichts im Leben vergänglich ist!

"So nah und doch so fern" bekommt von mir 10/10 Punkten.

An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an den Verlag, der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat!

So nah und doch so fern
Ann Brashares
366 Seiten
carl's books
ISBN: 978-3-570-58517-7
14,99€
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Dienstag, 4. Juni 2013

Es soll Liebe sein: Kate Saunders - Rezension

Inhalt (Klappentext):

Ben und Frederick sind charmant, gutaussehend, und völlig unwiderstehlich. Leider sind sie auch unordentlich, jeglicher Arbeit abgeneigt und komplett nutzlos. Cassie steht vor einer schweren Aufgabe: Sie soll den Jungs passende Frauen suchen. Und - Liebe soll es auch noch sein.


                              deutsche Version:                                      Originalband: 
                    


"Hinreißend komisch!"

Cover:

Ich finde beide Cover wirklich sehr gelungen, beide sind sehr schön. Allerdings kann ich mir nicht erklären, warum Kirschen darauf sind. Diese haben keinen Bezug zum Inhalt, trotzdem passt es einfach!

Meine Meinung:

Also hinreißend ist dieses Buch wirklich! Es ist in 22 Kapitel und ein Epilog namens "Das Ende und der Anfang" eingeteilt. Vor allem der flüssige und erfrischend junge Schreibstil der Autorin, die es versteht wundervoll lustige Dialoge zu schreiben, ist bewundernswert. Saunders hat alle Charaktere gut ausgearbeitet, jeder Schritt ist leicht zu verfolgen und verständlich. Einige Stellen waren so witzig, dass ich mir Lacher einfach nicht mehr verkneifen konnte und laut loslachen musste. Dieser Roman ist umgangssprachlich geschrieben und wirkt dadurch sehr realistisch und ehrlich. Cassies Reaktionen auf meistens sehr schräge Situationen waren so, wie ich es erwartet hatte, so wie ich ebenfalls reagiert hätte. Trotzdem ist das Buch nicht einfach nur ironisch und wahnsinnig komisch. Es beginnt eigentlich schon mit der krebskranken Frau Phoebe, Cassies "Stiefmutter", die eine bedeutende Rolle in der Geschichte spielt und als Ideenfinderin angesehen werden kann, da es ihr Wunsch war, ihre beiden Jungen zu verheiraten. Natürlich steckt hinter dieser Idee ein Grund, ein ziemlich plausibler Grund. Phoebe hat Krebs und möchte ihre chaotischen Söhne in ehrlichen und liebenswerten Händen wissen, bevor sie geht. Ob dies klappt oder nicht, verrate ich nicht. Doch das was ich verrate ist, das das Ende wirklich überraschend ist. Ich hatte damit nicht gerechnet, obwohl ich im Nachhinein festellen muss, dass man es sich hätte denken können.
Alles in allem ein gelungenes Buch, das einen zum Lachen und sogar an einigen Stellen zum Weinen bringen kann!
Es bekommt von mir 8/10 Punkten!

Es soll Liebe sein
Kate Saunders
415 Seiten
Fischer
ISBN: 978-3-596-16755-5
7,95€

Paolo Bacigalupi: Schiffsdiebe - Rezension

Inhalt (Klappentext): 
Amerika in nicht allzu ferner Zukunft: Die Ölquellen sind versiegt, der Meeresspiegel ist stark angestiegen und das Land wird vin verheerenden Unwettern heimgesucht. In dieser Welt sind die Wracks der großen Tanker, die entlang der Küste stranden, die Lebensgrundlage für den jungen Nailer und seine Freunde. Sie kriechen in das Innere der Schiffe und suchen nach wertvollen Materialien. Es ist eine harte Welt, in der das Gesetz des Stärkeren gilt. Doch dann findet Nailer in einem der Schiffe etwas, das sein Leben für immer verändert.





Das Buch hat mich wirklich überrascht. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so gut ist.
Die Welt, die Paolo Bacigalupi hier geschaffen hat ist trostlos, aber eben auch sehr glaubwürdig. Die riesigen Unterschiede zwischen Arm und Reich, der Klimawandel und der  Kampf um Rohstoffe, Großkonzerne, die Menschen ausbeuten sind ganz aktuelle Probleme. Der Autor beschreibt diese Welt sehr eindringlich, vor allem die der Ausgebeuteten. Man fühlt sich sofort mit Nailer in das dunkle, dreckige Schiff versetzt, man kann seine Sorgen und Verzweiflung nachfühlen.Trotzdem merkt man dem Buch meiner Meinung nach an, dass es sich hierbei um ein Jungendbuch handelt: Die Sprache ist recht einfach gehalten und die Figuren sind weder allzu vielschichtig noch zu simpel. Das macht das Buch aber auf keinen Fall schlechter!
Es wirklich ein fesselnder Roman, der Menschen moralischen Konflikten und dem Kampf ums Überleben zeigt, wobei sie den Schicksalsgöttern bis aufs Letzte ausgeliefert sind. Man hatte die letzte Seite viel zu schnell umgeblättert, dabei hätte es mich interessiert, mehr über die scheinbar besondere Geschichte des Halbmenschen Tool zu erfahren und die Welt der Reichen und Sorglosen aus der Nähe zu sehen. Ich freue mich sehr auf die nächsten Teile und hoffe, dass dort darauf eingegangen wird.
Ich gebe "Schiffsdiebe" 9/10 Punkten!

Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. Ich habe mich sehr darüber gefreut.

Schiffsdiebe
Paolo Bacigalupi
349 Seiten (Taschenbuch)
Heyne 
ISBN: 978-3-453-53445-2
8,99€