Samstag, 6. April 2013

Christiane F.: Wir Kinder vom Bahnhof Zoo - Rezension

Inhalt (Klappentext):

Das Spritzbesteck nahm ich fast immer auch mit zur Schule. Für alle Fälle.

Mit zwölf kam sie zum Haschisch, mit dreizehn zum Heroin. Sie wurde süchtig, ging morgens zur Schule und nachmittags mit ihren ebenfalls abhängigen Freunden auf den Kinderstrich am Bahnhof Zoo, um das Geld für die Drogen zu beschaffen. 
Christiane F. berichtet mit minuziösem Erinnerungsvermögen und rückhaltloser Offenheit über Schicksale von Kindern, die von der Öffentlichkeit erst als Drogentote wahrgenommen werden. Inzwischen lebt sie wieder in Berlin. Den Kampf gegen die Drogen hat sie immer wieder von Neuem geführt - vor Rückfällen ist kaum ein ehemaliger Junkie sicher.


"Ein Klassiker"

Meine Meinung:

Ich habe dieses Buch letzte Weihnachten bekommen und den dazugehörigen Film ebenfalls. Meine Mutter meinte dazu "Das muss man gelesen haben, das ist ein Klassiker. Irgendwas muss dich abschrecken und mich hat es damals mehr als abgeschreckt".Und es ist wahr, meine Mutter hatte Recht. An dieser Geschichte gibt es nichts schön zu reden, es ist krass und einfach nur schlimm, dass es NICHT fiktiv ist. 
Das Material für das Buch ist aus Tonbandaufnahmen aus den 80ern entstanden. Der Schreibstil, falls man das hier so nennen kann, ist umgangssprachlich und ehrlich. Unverblümt, schockierend! Einerseits war es an einigen Stellen sehr interessant, wo beschrieben wird wie es sich angefühlt hat so "high" zu sein, nichts mehr richtig wahrnehmen zu können und den "Schuss" zu spüren, wie es Christiane F. ausdrückt. Andererseits fand' ich es hauptsächlich schlimm und es hat mich auch traurig gemacht, dass dieses Schicksal so viele Jugendliche geteilt haben oder sogar heute noch teilen. Vor allem der Teil, in dem es darum ging auf den Kinderstrich gehen zu müssen, um Geld und damit den nächsten Schuss Heroin auftreiben zu können, regt zum Nachdenken an.

"Er sagte "Was soll sein? Hundert Mark. Bist du einverstanden?" Ich antwortete "Also bumsen oder so etwas ist bei mir überhaupt nicht drin." Er fragte warum und mir fiel in der Aufregung nur die Wahrheit ein. "Hör mal zu, ich habe einen Freund. Und der ist der einzige, mit dem ich bis jetzt geschlafen habe. Und dabei soll es auch bleiben."
- Seite 131

Insgesamt hat mir dieses Buch gefallen und es ist auf jeden Fall besser als der Film, viel besser. Es ist wirklich ein Klassiker und ich finde jeder Jugendliche sollte es gelesen haben, um zu wissen was Drogen anrichten können.
"Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" bekommt von mir 7/10 möglichen Punkten!

Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
Christiane F.
366 Seiten
Carlsen-Verlag
ISBN: 987-3-551-35941-4
9,95€

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